Nachdem ich im vergangenen Jahr viel Spaß bei der Erkundung des Ruhrgebietes hatte, bin ich in diesem Jahr mit den Urban Hikern aus Hamburg unterwegs. Ein umfangreiches Angebot wartet auf uns:
Wandern im Bereich der Ruhr ist schöner als ich bislang dachte. Es gibt viel zu sehen und zu erleben. Die goldenen Zeiten des Bergbau sind zwar lange vorbei dennoch ist er allgegenwärtig. Mit dem Auslaufen der Kohlesubventionen wird auch die letzte Zeche in Ibbenbüren 2018 schließen.
Mittwoch, 31.5.2017
Nach einer problemlosen Anreise starten wir mit einer Führung über die Zeche Zollverein. In zwei Stunden erfährt man viel über das harte Leben der Bergleute. Rumliegende Kohlestückchen darf man leider nicht als Souvenier mit nehmen, ist schließlich Weltkulturerbe. Das Zechengelände dient heute kulturellen Zwecken, Konzerte, Ausstellungen … finden hier statt.
Hier gibt es die Bilder dieses Tages:
So, und morgen wird gehiket!
Donnerstag, 1.06.2017
Sonne satt. So starteten wir in unseren ersten Wandertag an der Ruhr. Wir ließen es ruhig angehen und nahmen uns Zeit die Landschaft auf uns wirken zu lassen. Das Höhenprofil tat ein Übriges.
Die erste Pause machten wir an sehr exponierter Stelle:
Wir folgten der GeoRoute über sattgrüne Hügel und durch dichte Buchenwälder. Immer wieder stießen wir dabei auf die Überreste vergangener Tage. Zechen, Stollen und alte Fördertüme zeugen von dem enormen Einfluss den der Bergbau mal hatte. Im Muttertal, der Sage nach „der Wiege des Bergbau“ im Ruhrgebiet, freuten wir uns auf eine ausgiebige Rast im Bethaus der Bergleute. Grillwurst und selbstgebackener Kuchen lockte die Mädels. Verd… das Ding hatte zu. Ein paar Kilometer weiter griff dann aber Plan B. Puh, den Zorn kuchenhungriger Frauen wollte ich mir nicht zuziehen. Nach der Stärkung endete die Tour im Botanischen Garten der Ruhr Uni Bochum. Ein Tag voller spannender Eindrücke geht zu Ende.
Hier findet ihr die Bilder dieses Tages:
Ich wohne wieder in einem Apartement Hotel. Neben Bad und großzügiem Wohnraum hab ich auch eine separate Küche, leider mit etwas wenig Geschirr. Meinen abendlichen Salat muss ich immer in einem Topf anrichten
Schmeckt trotzdem.
Morgen machen wir zur Entspannung nur eine kleine 20 km Tour über den Ruhrhöhenweg und werden den Rest des Tages im Detschen Bergbau Museum in Bochum verbringen.
Freitag, 2.06.2017
Ich liebe die Möglichkeiten die uns die neuen Technologien bieten. Sensoren im Straßenbelag spiegeln die aktuelle Temperatur auf die Fahrbahn – Toll !!
Wir wollten heute eigentlich kleinere Brötchen backen – warm genug war es ja. Wir starteten in Essen Steeele am Stadtgarten. Von dort schaut man in`s weite Ruhrtal.
Wir folgten dem Ruhrhöhenweg bis Bochum-Dahlhausen. Dort gibt es den Eselsweg hinauf zur Ruine der Burg Horkenstein, ist aber irgenwie nix mehr von übrig und es gibt die Bäckerei Naber.
Allein für diesen Kuchen lohnt sich jeder Weg. Frisch gestärkt folgten wir nun der GeoRoute, wenn das immer so einfach wäre:
Der Weg führt hier in der Tat über die Leitplanke. Doch Vorsicht, dahinter verläuft eine stark befahrene Landstraße, wer hier mit zuviel Schwung über die Planke hüpft….
Den Abschluss machte ein Besuch im Deutschen Bergbau Museum. Wir waren in einem Stollen, fuhren mit einem Fahrkorb-Simulator und fanden uns knapp 60m über Bochum wieder. Ein rundrum toller Tag geht zu Ende.
Alle Bilder des Tages findet ihr hier:
Morgen erwarten wir zu unserer längsten Tour einen Gast aus Essen.
Samstag, 3.06.2017
Vor einiger Zeit erhielt ich folgende Mail:
… habe deine Seite dank FB entdeckt. Ich komme aus Essen und suche schon lange Wanderungen, die anspruchsvoller und vor allem länger sind. Leider habe ich ein vergleichbares großes Angebot, wie du es anbietest, im Pott noch nicht entdeckt.
Na dann, herzlich willkommen bei den Urban Hikern! Somit waren wir heute zu Viert. Nach dem Regen am gestrigen Abend war es heute irgenwie schwül und schmuddelig. Vor uns lagen 32 anstrengende Kilometer mit reichlich Steigungen (zum Schluß waren es 36) Wir starteten am Steeler Stadgarten und waren von dem Blick ins Ruhrtal wieder voll von den Socken
Gleich auf den ersten 10 km besuchten wir das Schloss Schellenberg , die Burgruine Neue Isenburg und den neuzeitlichen Herrschaftssitz Villa Hügel. Letztere leider wegen Sanierungsarbeiten eingezäunt, hat aber trotzdem 5€ Eintritt gekostet . Der Garten, der 300 Zimmer Villa, besticht durch seltene Pflanzen und Bäume
Langsam wurde es immer wärmer und stickiger , das tat der ausgesprochen guten Stimmung aber keinen Abbruch
Nach 36 Kilometern endete unsere Tour in Mülheim. Unserem Gast hat es gut gefallen, sie hatte genau das bekommen was sie sich gewünscht hat. Bald wird es wohl Urban Hiking Essen geben. Ok, let`s hike !
Morgen werden wir uns Duisburg, Schimanskis Revier, anschauen.
Sonntag, 4.06.2017
Duisburg – „Schimanskis Revier“ , stand am letzten Tag unseres Ruhrgebietsaufenthalts auf dem Program. Duisburg präsentiert sich mit einer modernen Innenstad mit freiem WLAN und breiter Flaniermeile.
Hinter der Altstadt beginnt das Hafengebiet. Erst touristisch, dann industriell
Für uns schloß sich in Duisburg der Kreis: nachdem wir auf Zollverein gesehen haben wie die Kohle aus der Erde kam und im Bergbaumuseum im Stollen die Plakerei vergangener Tage erfahren durften, wurde im Landschaftspark Nord alles zusammen gefügt. Im Hochofen wurde die geförderte und zu Koks verarbeitete Kohle mit dem Erz aus dem Dusiburger Hafen, zu Roheisen verhüttet. Der Landschaftspark Nord ist ein stillgelegter Hochofen von Thyssen Krupp, der in vielen Teilen bereits von der Natur überwuchert wurde. Der Park ist rund um die Uhr, kostenfrei, für jederman zugänglich. Ein Besuch und eine Führung lohnen allemal.
Seit 1990 besitzt der Deutschen Alpenvereins in Duisburg einen eigenen Klettergarten. Er wurde in Eigenarbeit angelegt und seither mehrfach erweitert. Der eigentliche Klettergarten entstand innerhalb der „Möllerbunker“.
Wir sagen „Glück auf“ Ruhrpott und freuen uns auf ein Nächstes Mal.
Alle Bilder des Tages findet ihr hier
Pingback: Abgewandert. 5 Tage Ruhrgebiert – Urban Hiking
Hallo mein Jürgen, wie schön ist es doch, wieder Deine Berichte zu lesen. So bin auch ich immer etwas dabei auf Deiner Wandertour. Ja, das waren noch Zeiten, als ich noch gut laufen konnte. Aber ich gebe zu, in der Form hätte ich nie mithalten können.
Beim Anblick der Erdbeertorte ist mir das Wasser im Mund zusammengelaufen.
Ab jetzt freue ich mich wieder auf Deinen täglichen Aufsatz.
Grüße bitte auch Deine Mädels von mir und auch den Müller, wenn Du ihn triffst, dessen Lust es auch ist, zu wandern.
Ganz liebe Grüße senden Dir das alte Heidel und der Hans
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